Jeden Morgen denke ich erneut, was für ein wahnsinniges Glück ich doch habe. Für den Leser wiederholt es sich, doch für mich ist jeder Morgen ein neues Geschenk, was verpackt in traumhaften Farben einen weiteren schönen Tag für mich bereit hält.
Wieder streune ich durch einen scheinbar verlassenen und menschenleeren Hafen und nur die unzähligen Spinnen im Licht der Stromsäulen sind ebenso emsig unterwegs wie ich. Ich gehe vorwärts, der aufgehenden Sonne entgegen und dann wieder rückwärts, um ihr Bild nicht vorschnell zurück zu lassen.
Heute geht es zurück in die Förde. Ein Abschied auf Zeit, so hoffe ich, denn im Stillen überlege ich bereits, wann ich wieder los kann. Vielleicht nochmal ein Wochenende oder gar ein paar Tage im Herbst? Man wird sehen, was kommt, doch erstmal muss ich heute zurück ins vertraue Revier.
Der Wind weht spärlich, doch immerhin lässt er uns segeln. Morgen wird er erneut verstummen, weshalb ich es vorziehe, heute den Lillebælt zu queren. Noch einmal segeln in „großem Gewässer“, bevor mir anschließend nur die Förde mit ihrer allgegenwärtigen Begrenzung bleibt.
Viel zu schnell sind wir am Ziel, doch schön ist es allemal. Zeit zum Nachdenken, sinnieren und reflektieren bleibt mir im Moment jedoch nur wenig. Das Sein ist ein anderes, wenn ich nicht vollkommen für mich bin. Doch auch wenn ich es grundsätzlich vorziehe allein zu segeln, so finde ich es doch auch schön, mal etwas Abwechslung in meinen Tun zu erleben. Gespräche zu führen, zu teilen und gemeinsame Erinnerungen mit meinem jüngeren Sohn zu schaffen.
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