Nun ist er angekommen bei uns. Oder wir bei ihm? Auf jedem Fall ist der Sommer da. In seiner vollen Stärke. Von heut auf morgen haben wir um die 30 Grad. Ist das so weil wir wieder Richtung Süd unterwegs sind? Dann möchte ich wieder zurück. Nach Norden. Ganz weit. Möchte ich ohnehin am liebsten. Da oben ist es einfach anders.
Die Überfahrt von Anholt ans dänische Festland war ein Traum. Kaum aus der Hafeneinfahrt raus erwischten uns die Wellen. Groß, grün, kräftig. Findus muss von außen ausgesehen haben als würde er verschluckt. Gischt zu beiden Seiten, wenn Findus sich mit seinen zweieinhalb Tonnen ins Nass geschmissen hat. Einzig etwas Sorge machte der nur drei Meter tiefe Grund. Hin und wieder sah man Steine. Ein etwas mulmeliges Gefühl. Aber das ist nunmal die Ausfahrt. Über zwei Meilen begleitete uns das klare, grüne Wasser. Dann wurde es tiefer und die Farbe dunkler. Auch die Wellen veränderteten sich. Anfangs kurz und hoch wurden sie jetzt lang und schwer. Zu fliegen schien Findus auch so.
Grünes Wasser vor Anholt
Findus taucht ein
Just love it
Mit Regenbogen
Wir waren mal wieder allein. Der Kurs der wenigen Schiffe die Anholt mittags verließen ging woanders hin. Das geliebte Nichts blieb mir noch eine Zeitlang erhalten.
In der Ferne sah man bereits die kleinen Windräder des Windparks. 111 Stück stehen da. Mitten im Kattegat. Ob das nun gut oder schlecht ist, dass muss jeder für sich entscheiden. Beeindruckend ist aber, dass so ein Bau überhaupt möglich ist. 17 Meter tief ist das Wasser hier.
Als würden die Windräder den Wind für sich beanspruchen wurde es ruhiger. Der Wind ließ nach, es wurde still. Irgendwie zu still. Pustete es vor Anholt noch zu kräftig um Segel zu setzen, war es nun zu wenig. Wie gut, dass es immer ein Dazwischen gibt.
Grenaa. Die Marina liegt an der Ostküste Dänemarks. Groß und dennoch überraschend entspannt. Getrennt von Industrie und Stadt. Am Abend gab es Pizza. Danach live Musik aus dem Seglerheim. Den leisen Klängen lauschend und dabei wieder und wieder in die Ferne blickenend. Einfach schön. Ich weiß schon jetzt: Dort möchte ich wieder sein.
Unser Weg führt weiter Süd. Früh geht es mal wieder los. Ohne Wind. Dafür bereits morgens um sechs viel zu warm. Die Wärme steigt auf halben Weg nach Tunø bereits ins Unerträgliche. Zu warm mag ich nicht. Kein Wind, nur der Fahrtwind und eine Schüssel Salzwasser erfrischen für kurze Momente.
Die Landschaft verändert sich. Während der westliche Küstenstreifen uns bereits von Beginn an begleitet, ragt vor uns erst der Leuchtturm von Hjelm, dann Samsø und schließlich Tunø auf.
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