Morgens ist es bereits angenehm warm. Die Sonne hat Kraft und draußen im Cockpit ist es sehr viel wärmer, wie unten in der Kajüte. Noch ist es ruhig im Hafen. Nur wenige sind bereits aufgebrochen.
Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Allerdings auch heute ohne ernst zu nehmenden Wind. Es nützt nichts. Ich möchte auf die Ostsee. Den Kalkgrund passieren und nach da draußen Blicken.
Die Windanzeige bleibt vorerst auf Null. Es weht einfach kaum ein Lüftchen. Voller Hoffnung setze ich dennoch das Großsegel und motore so auf den Leuchtturm zu.
Mein Herz ist voller Freude. Es pocht und klopft unaufhörlich und intensiv in meiner Brust. Ein nicht enden wollendes Glücksgefühl. Es ist wie verliebt sein. Nur intensiver. Und viel schöner. So wohltuend, so beglückend. Einzigartig.
Es ist einfach schön unterwegs zu sein. Schweinswale kreuzen unseren Weg und leisten uns ein Stück weit Gesellschaft. Schwäne fliegen im Tiefflug vor unserem Bug vorbei. Und die Sonne hat so viel Kraft, dass sie am Ende des Tages für einen leichten Sonnenbrand sorgt.
Endlich Ostsee. Endlich kein Land mehr in Sicht. Zumindest wenn man nach backbord blickt. Wir waren zeitig dran und es sind noch nicht viele unterwegs.
Endlich kann ich auch segeln, denn der Wind kommt jetzt mit fünf, sechs Knoten von vorn. Mit eineinhalb Knoten, wenn’s gut läuft auch mit zwei oder zweieinhalb, komme ich zwar nur mäßig voran, erfreue mich dafür aber an jeder Sekunde, die mich mein Schiff sanft schaukelnd voran bringt.
Die Sonne umgibt mich mit ihren warmen Strahlen und die Haut in meinem Gesicht beginnt sich zu spannen, während meine Lippen angenehm brennen. Ich genieße es hier sein zu dürfen.
Jedoch je weiter ich Richtung Schleimündung komme, desto unwohler wird mir. Es wird voll. Einfach viel zu voll. Wo man auch hinsieht, überall Masten und müde Segel. Der Wind ist mittlerweile auch wieder komplett eingeschlafen, sodass ich die Segel wieder eingeholt habe.
Schleimünde selbst ist rappelvoll. Dicht an dicht und bereits in zweiter Reihe stehen die Yachten dicht gedrängt vor, neben und hintereinander. Wir fahren weiter nach Maasholm.
Nicht schön, aber dank zahlreicher Ankerlieger in der angrenzenden Bucht, gibt es genug freie Plätze.
Ich lasse den Tag schlummernd im Cockpit ausklingen, während ich die zwanzig Meilen noch einmal Revue passieren lassen und den Abend genieße.
Toll Marion🍀🌺🍀,
schreib und berichte weiter soo🙋🏻♂️👍🏻🍀
LG JOH🙋🏻♂️🐕⛵️🍀👍🏻