Mein Urlaub ist vorbei und nun kommt der Sommer. Und zwar mit voller Wucht. Blauer Himmel, pralle Sonne und die Temperaturen klettern bis an die dreißig Grad Marke. Es ist unerträglich heiß an Land. Mit ein wenig Wind lässt es sich auf dem Wasser allerdings bestens aushalten.
Wieder möchte ich so weit es nur geht raus. Die Außenförde hat es mir im Moment stark angetan. Ein Hauch von Weite und lange Schläge an der Kreuz vermitteln ein Gefühl von innerer Freiheit.
Hier draußen scheint die Welt in Ordnung. Heil. Gesund. Elementar. Hier draußen zählen, zumindest für mich, grundlegende Werte. Sie treten in den Vordergrund und lassen alles andere verblassen. Hier draußen ist nicht nur alles entschleunigt, es ist einfach alles reduziert auf das Wesentliche.
Es ist erstaunlich, dass mir hier draußen nicht langweilig wird. Ich liebe einfach die Ruhe. Das Schweigen. Auch hier ist weniger Mehr. Es braucht keine Worte. Es braucht keine Geschichten. Auf See, ob weit draußen, oder unter Land, die wortlose Kommunikation ist was hier zählt.
Besonders am Abend. Dann, wenn das Licht wieder in die schönsten Farben gefärbt wird und die Abendflaute eine besondere Atmosphäre preisgibt.
Der nächste Morgen im Hafen ist ebenso still wie der Abend. Høruphav ist momentan einer meiner liebsten Orte. Ich mag diese Mischung aus Hafen und Natur. Könnte ewig verweilen. Hinsehen, genießen. Sein. Ich mag mich wiederholen. Das ist möglich. Sehr wahrscheinlich sogar. Und es bedarf auch eigentlich keiner großen Worte, dennoch verspüre ich immer wieder den Drang, meine Gedanken in Wort und Schrift fest zu halten.
Ein neuer Tag. Eine neue Chance. Die Weite lässt mich einfach nicht los und so verspüre ich an diesem heißen Sommertag den intensiven Wunsch noch einmal einen Blick auf die offene Ostsee zu werfen. Es zieht mich noch einmal zum Kalkgrund um diesem Anblick tief in mich aufzunehmen.
Dieses Bild stimmt mich immer wieder glücklich. Hier draußen beginnt dieses Gefühl des Seins sich in mir auszubreiten. Einfach nur ich. Ohne Druck, ohne Erwartungen. Ohne etwas zu müssen und ohne Leistung. Einfach existieren und Leben. Glücklich sein. Und das bin ich.
Vielleicht bieten sich in diesem Jahr noch weitere Gelegenheiten raus zu kommen. Vielleicht auch nicht. Aber dieses Gefühl, hier und jetzt, mit seinen erlebten Bildern kann mir keiner nehmen. Es gräbt sich tief in mein Herz und wird ein Anker für die dunkle Zeit, die jeden immer mal wieder erwischt, sein.
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