Heute fielen vereinzelt kleine Schneeflocken, gemischt mit Regen. Es ist kalt und nass. Auch an Bord. Dennoch bin ich auf dem Schiff. Es gibt viel zu tun. Werkzeug liegt überall im Salon verstreut. Kabel warten, dass sie verlegt werden. Geräte suchen noch den richtigen Platz um eingebaut zu werden. Epoxy und Spachtel sind offen und finden permanent Einsatz. Heute im Motorraum, wo die Zwischenwand zur Backskiste faul war. Gestern um der Steuerbord Klampe neuen Halt zu geben. Bis alles fertig ist, wird es noch dauern.
Aber es ist schön, auch in diesem Chaos. Es ist mittlerweile dunkel. Ich liege auf der Koje und Blicke an die Salondecke. Das Wasser wird von den Straßenlaternen reflektiert und malt beruhigende Bilder. Hin und wieder klopft ein Schauer an. Findus schaukelt sanft hin und her. Eher auf und ab. Ich schließe die Augen und genieße es. Einzig die Einspritzpumpe der Dieselheizung und das Gebläse erzeugen noch Geräusche. Die Pumpe muss dringend isoliert werden. Bestimmt bleibt von der Motorisolierung was übrig. Die ist als nächstes fällig. Auch wenn es noch dauern wird, bevor Findus sein Herz wieder bekommt. Es soll schön sein. Ordentlich. Dem alten Boot auch an versteckten Stellen neue Würde verleihen.
Ich genieße die Stille, die Dunkelheit und das Alleinsein. Sanft getragen fühle ich mich angekommen, zu Hause. Vergangenes, künftiges und gegenwärtigen streifen meine Gedanken. Es ist ein Moment, in dem ich wieder fühle wie richtig dieses Boot ist. In dem ich dankbar bin hier zu sein. 😊⛵💖💞
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