Ja, so ähnlich ist es wohl. Es ist Samstag früh und im heimischen Bett ist es mollig warm. Eigentlich sogar viel zu gemütlich, um aufzustehen und sich in die Kälte zu wagen. Das Thermometer zeigt lediglich 4°C an.
Doch heute wird ein schöner Tag. Mit Sonnenaufgang und blauem Himmel. Ein Bild, was selten ist die letzten Tage und Wochen. Ich möchte lieber raus. Das Dunkel ein wenig abschütteln und stattdessen das Farbenspiel auf mich wirken lassen. Ich zwinge mich aufzustehen und fahre zum Boot.
Es ist noch immer dunkel, doch ein erster gelborangener Bogen des Lichts erhebt sich bereits über den Hafen. Der Motor läuft und wir fahren los. Das Deck ist nass vom Tau und das Teak so feucht, dass man nicht drauf sitzen kann.
Die Morgendämmerung legt sich und der Tag erwacht. Am bereits blauen Himmel färben sich einzelne Wolkenfetzen in zartes Rosa und die See wird lila.
Ich bin immer wieder fasziniert über die Vielfalt der Farbtöne, die der Himmel so früh am Morgen zu bieten hat. Und ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, dieses Schauspiel wieder und wieder auf dem Wasser erleben zu können.
Ein Fischer holt gerade seine Netze ein und fährt anschließend zurück in den Hafen. Stille umgibt uns. Nur die Wasservögel kreischen aufgeregt vor sich hin, während sie unaufhörlich in die Luft steigen. Die Förde liegt ein Mal mehr vollkommen verlassen vor uns.
Wir kreuzen hin und her. Haben kein Ziel für diesen Morgen. Einzig die Atmosphäre und die Farben die sich uns bieten entscheiden über unseren Kurs.
Die Sonne steigt höher, doch der Tag ist noch jung. Und auch wenn es um diese Zeit noch kalt ist, möchte ich noch nicht zurück. Zu schön ist es um diese Zeit hier draußen.
Ich frage mich, warum außer Findus kein weiteres Boot unterwegs ist, um sich dieses Spektakel anzusehen. Doch insgeheim bin ich eigentlich sogar froh darüber, diesen Morgen für mich allein zu haben. So kann ich selbst entscheiden, mit wem ich diesen Moment um diese Zeit teilen möchte.
Das Deck ist noch immer nass und wird an diesem Morgen auch nicht mehr trocken. Auch die Temperatur hat sich nicht merklich verändert. Es ist verdammt kalt. Und verdammt schön.
Der Morgen ist vorbei und der Tag bereits angebrochen. Wir kehren zurück in den Hafen, um kurz darauf erneut zu Segeln.
Den restlichen Tag verbringe ich auf Findus‘ kleinem Bruder. Über vier weitere, traumhafte Stunden segeln wir mit Lille Bjørn an diesem unsagbar schönen Tag auf der Flensburger Förde. Fast durchgehend sind wir von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf dem Wasser.
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