Mal wieder bin ich mit meinem Schiff allein auf der Flensburger Förde. Es ist Freitag mittag, kurz vor 12 Uhr und ich habe das große Glück heute früh Feierabend zu haben und so das traumhafte Wetter auf dem Wasser ein wenig genießen zu können.

Gestern um diese Zeit hatten wir teilweise über 40 Knoten Wind und dazu 1,20 Meter Niedrigwasser. Heute ist der Wasserstand dafür leicht erhöht. Was das Ablegen in der Tat ein wenig erschwert hat. So musste ich die Vorleinen zuerst auf Slip legen, um sie direkt vom Boot aus lösen zu können. Durch den erhöhten Wasserstand wäre ich sonst nicht schnell genug an Bord gekommen. Auch die Achterleinen hingen ziemlich niedrig auf den Pollern die verhältnismäßig weit unten lagen.

Aber jetzt bin ich draußen auf dem Wasser. Dieser Tag heute ist wie ein überraschendes Geschenk. Über mir wolkenloser, blauer Himmel und zum Kontrast fehlt hier nur das Grün des Waldes an Land. Es ist ein bisschen wie im Sommer. Mit fünf Grad Außentemperatur kann man zwar auch nicht mehr wirklich von warm sprechen, aber so richtig kalt ist es auch wieder nicht.


Ich bin einmal mehr froh darüber, mein Boot während der gesamten Wintersaison im Wasser zu haben. Es ist einfach immer wieder schön hier draußen die Stille genießen zu können und einfach nur mit sich selbst zu sein.

Die Sonne hat immer noch unendlich viel Kraft. Auf achterlichen Kursen scheint sie traumhaft in die Pflicht. So lehne ich mich entspannt zurück, während Heinrich steuert und ich mich von den warmen Strahlen der Herbstsonne umarmen lasse.

Mit fünf Knoten gleitet Findus durchs Wasser. Der Wind ist heute, nachdem er sich gestern ordentlich ausgetobt hat, perfekt. Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel. Ich liebe es, wenn mein Boot so durchs Wasser rauscht.

Mittlerweile ist es früher Nachmittag geworden und ich bin seit gut zwei Stunden unterwegs ohne anderen Schiffen begegnet zu sein. Die Sonne steht bereits recht tief und nun sind doch noch ein paar wenige Segler raus gekommen. Ansonsten bleibt es auch diesen Nachmittag still auf der Förde.

Ich drehe noch ein paar kleine Pirouretten. Möchte das Licht der früh untergehenden Sonne sehen. Viel zu früh verschwindet sie zu dieser Jahreszeit hinter dem großen Werftgebäude.


Und wieder bleibt mir nur ein respektvolles und ehrfürchtiges Danke. Danke, für diesen wunderschönen Tag.
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