Drei Tage standen wir in Søby. Es ist immer nett dort zu sein, aber irgendwann ist es einfach Zeit weiter zu kommen. Gegen kurz nach acht Uhr verlasse ich den Hafen.
Die Klippe, an deren Grund ich gestern Abend noch saß, sieht von fern ganz anders aus. Saftig und mitten in ihrer Blüte grünt und sprießt sie. Von der steinigen Vielfalt ist von Seeseite aus nichts zu sehen.
Ich habe Glück. Die Sonne scheint und der blaue Himmel lockt mich. Doch es dauert nicht lange, da andere ich den Kurs. Zu wenig Wind von Achtern lässt die Segel schlackern und das Boot springen. Vorwärts kommen fällt so schwer.
Der Kurs geht nun nördlich, zwischen Drejø und Avernakø durch und dann nordöstlich in den Svendborgsund. Neues Terrain.
Ich bin erstaunt über die bebauten und doch so grünen Ufer. Es gefällt mir. Es ist nicht meine Erfüllung, doch schön anzusehen ist es allemal.
Der Wind nimmt nun zu. So war es vorhergesagt. Der nächste Hafen kommt in Sicht. Rantzausminde. Ein kurzer Austausch mit Lille Bjørn. Nein. Es läuft gut. Wir fahren weiter.
Fähren passieren uns und hinterlassen ihre Wellen. Sie gesellen sich zu dem ohnehin kappeligen Wasser und das Boot wankt wie ein Spielball in den vom Ufer hin und her geworfenen Wassermassen.
Vor der Betonnung nehme ich die Segel runter und motore weiter. Hier strömt es ordentlich. Leider uns entgegen. Doch mein Harry ist stark und führt mich sicher durch Strom und Welle.
Es ist faszinierend, wie Menschen es schaffen, derart riesige Brücken über das Wasser zu bauen. Auf gigantischen Pfeilern ragt sie mit einer Durchfahrtshöhe von 33 Metern aus dem Wasser.
Winzig klein kommt man sich vor. Was sind schon elf Meter Mast bei einer derartigen Konstitution? Ich komme mir klein vor im Angesicht zu ihr.
Die Brücke verbindet die Inseln Fyn und Tåsinge.
Svendborg liegt hinter von Westen kommend auf der Nordseite. Doch wir laufen südlich in den Hafen Vindeby auf der Insel Tåsinge ein. Unsere beiden Booten sind die einzigen deutschen Gastlieger hier. Ein komisches Gefühl. Und doch das Gefühl von Urlaub.
Weg von Bekanntem, weg von Vertrautem. Auch wenn es hier nichts gibt, nicht mal eine Hafenmarke als Souvenir, tut es doch gut hier zu sein.
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