Endlich ist es soweit. Sommerurlaub. Segeln. Abschalten. Findus ist wieder bis in die kleinste Ecke vollgepackt mit Nudeln, Soßen und Dosen. Mit Trockenfutter, Süßigkeiten und Getränken. Auch die Kühlbox platzt aus allen Nähten. Es ist schon erstaunlich, was man auf 26 Fuß alles unterbringen kann. Kleidung, Handtücher, Spassartikel. Ölzeug, Schuhe, Bettzeug. Eben alles, was man so zum täglichen Leben braucht. Und dabei herrscht hier an Bord bereits das Prinzip „weniger ist Mehr“. Mit drei Leuten kommt jedoch dennoch einiges zusammen.
Es ist windig auf der Innenförde. Ostwind. Dazu böig und wellig. Wie viel Wind wir haben kann ich nicht sagen, denn pünktlich zum Urlaub hat mein Windmesser ein Problem. Gutgemeint habe ich die Schrauben, mit denen die Halterung fixiert ist, mit Tape abgeklebt um ein Losrütteln der Schrauben zu vermeiden. Nun hat sich das Tape zum Teil gelöst und hintert die kleinen Schaufelrädchen daran den Wind zu messen.
Also heißt es erstmal sich auf sein Gefühl verlassen. Und mein Gefühl sagt mir gerade, das es mir zu viel ist. Eine unerklärliche Angst sitzt in meinem Kopf. Ich will nicht Segeln. Noch nicht. Unsicherheit. Ist das zu viel Wind? Sind das nur 20 Knoten? Oder sind das doch mehr?
Wir setzen das Großsegel im ersten Reff. Reffen mag ich nicht. Zwar steht das Segel nicht schlecht, jedoch komme ich nicht hart genug an den Wind. Die Schot lässt sich nicht richtig dichtholen, da der Baum bereits auf der Sprayhood liegt. Irgendwas ist hier noch nicht ausgereift und noch nicht so wie es sein soll.
Mit reduzierter Segelfläche saust Findus dennoch mit fünfeinhalb Knoten an der Schwiegermutter vorbei auf die Außenförde. Kreuzen ist angesagt. Die Welle hat sich längst beruhig und der Wind ist konstanter geworden. Schon bald stellt sich ein altbekanntes Gefühl ein.
Hier bin ich richtig. Ich will raus. Raus auf’s Wasser. Hinaus in die Weite, mit Wellen, mit Wind. Es dauert nicht lange und wir segeln wie gewohnt mit voller Besegelung.
Es ist herrlich. Es ist warm. Wir kreuzen ein paar mal, bis wir in die Geltinger Bucht kommen. Unser Ziel für heute: Wackerballig.
Hier treffe ich Claus Aktoprak wieder. Ein kurzer Austausch über Vergangenes, über Pläne. Über Wetter. Glück gehabt, wer die letzten Wochen frei hatte. Denn nun folgen Gewitter, Regen und Sturm.
Das es dieses Jahr anders werden wird war abzusehen. Keine großen Entfernungen, keine weiten Ziele. Vielleicht eher gemütlich in die dänische Südsee oder vielleicht auch einfach mal verweilen und Landgänge ausdehnen.
Wir lassen uns überraschen….
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