30. März 2021
Frühjahrsputz an Deck

Alle Jahre wieder, sobald nach dem Winter das Wasser am Steg wieder zur Verfügung steht, wird erstmal der Dreck des Winters und der vorangegangen Saison vom Deck geputzt.

Vor ein paar Tagen habe ich bereits mit Hochdruck alle Beschläge, sowie Ecken und Fugen bearbeitet und anschließend alles per Hand mit Regenstreifenreiniger geschrubbt. Auf Händen und Knien versteht sich. Dabei ist Findus an der seitlichen Laufflächen derart schmal, dass irgendwas immer im Weg ist. Mit den Knien auf der Genuaschiene kauernd, zwischen Reling und Aufbauten feststeckend und dabei mit der Zahnbürste die Beschläge reinigen. Ein herrliches Unterfangen. Was tut man schließlich nicht alles für sein Boot?

Doch wenn man erstmal anfängt, dann sieht man auch direkt, wie dreckig es an Deck wirklich ist. Grauschleier, Regenstreifen und grüne Algen tummeln sich in ungeahnten Mengen. Es macht Spaß Erfolge zu sehen.

Heute war dann das perfekte Wetter zum Polieren und Wachsen.

Gereinigt, poliert und gewachst

Was für ein wohltuendes Gefühl, wenn alles wieder strahlt und glänzt. Findus wirkt jetzt nahezu wie neu. Und beinahe glaube ich selber, hier nicht auf einer einundvierzig Jahre alten Segelyacht zu stehen, sondern auf einem viel jüngeren Boot.

Wie neu

Die winzigen Poren im Gelcoat sind mit Polierpaste von 3M zart geschliffen. Der kommende Dreck hat so weniger Chancen, sich in immer grober werdende Microlöchern festzusetzen.

Man fühlt direkt nach dem Polieren wie glatt sich die Oberfläche anfühlt. Statt über stumpfes und ausgekreidetes Gelcoat, fahren meine Finger nun über eine glatte und weiche Oberfläche.

Doch damit nicht genug, denn erst nach dem Wachsen sind alle Flächen versiegelt und nun fühlt sich mein Boot so zart an, dass ich gar nicht aufhören möchte, mit den Fingern über sein Deck zu fahren.

Süllkante

Auch das Cockpit erstrahlt wieder in neuem Glanz. Nur wenige der alten Spuren lassen sich nicht mehr beseitigen. Doch das stört mich nicht. Findus hat schließlich Geschichte. Und nicht immer lassen sich alte Spuren einfach wegpolieren. Kleine Risse und Narben, abgeplatzte Stellen und Verfärbungen gehören zu meinem Boot dazu. Sie sind es, die es individuell, besonders und liebenswert machen.

Teak

Auch das Teak hat nach dem Einbau im letzten Sommer seine erste richtige Reinigung bekommen und wirkt fast wie neu.

Fast wie neu

An Deck ist nun alles fertig für die kommende Saison. Nun käme noch der Rumpf dran, doch ich bin nicht sicher, ob Findus in diesem Jahr überhaupt für kurze Zeit an Land geht.

Ein Stegnachbar war zwecks Inspektion seines eigenen Schiffen heute tauchen und hat sich dabei netterweise auch mal Findus‘ Schraube angesehen. Nicht eine einzige Pocke meint er. Prima, denke ich und freue mich darüber.

Ich denke vorerst braucht Findus nicht auf‘s Trockende und bleibt besser da, wo er hingehört.

Findus gehört ins Wasser

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