1. Juli 2021
Hafentage in Søby

Zurück nach Søby. Verpflegung bunkern, Wäsche waschen, schlecht Wetter abwarten. Es kommt Wind. Zu viel Wind. Doch heute ist nochmal ein richtig schöner Segeltag.

So könnte es gern bleiben. Der warme Wind auf der Haut, der mich sacht berührt. Die Sonne, die mich mit ihrer Wärme umarmt, die salzige Luft und das Brennen auf den trockenen Lippen. Genau so liebe ich es.

Der Schlag heute ist kurz. Viel zu kurz. Doch ab Mittag soll der Wind einschlafen. Dann möchte ich im Hafen stehen. An heißen Tagen auf dem Wasser dümpeln macht irgendwie auch keinen so richtigen Spaß.

Doch jetzt drehe ich eine extra Runde. Fahre am Hafen vorbei. Nur noch ein kleines bisschen weiter. Aber ich merke schon bald, wie der Wind nachlässt. Die Ruhe vor dem kommenden Sturm beginnt. Ich kehre um und laufe in den Hafen ein.

Wir sind heute nicht die einzigen aus Flensburg. Auch Beate und Gotthard hat es mit ihrer „Hygge“ hier her verschlagen. Ein kurzer Plausch am Steg mit Austausch über Häfen und Pläne bringt ein wenig Vertrautheit mit sich.

Ryvar aus Flensburg

Der Abend endet wie ich es von Søby kenne. Orangener Himmel und ebenso oranges Wasser im Hafenbecken. Hier fällt das Licht scheinbar immer günstig.

Sund

Am nächsten Tag ist er da. Der angesagte Wind. Nur wenige Segler fahren raus und noch weniger kommen rein. Eine Yacht fällt mir beim Einlaufen allerdings direkt ins Auge. Es ist „Kathena nui“ von Wilfried Erdmann. Den meisten Seglern sicherlich bekannt. Doch auch er verhaut den Anleger. Steht quer in der Box und muss es noch einmal versuchen. Es ist beruhigend zu sehen, dass auch Weltumsegler die selben Patzer bauern wie ich es selbst manchmal tue. Es ist eben doch niemand unfehlbar.

Kathena nui

Ich verbringe die nächsten Tage mit Spaziergängen an die nahe gelegene Westküste der Insel. Ein steiniger Strand erwartet mich. Ich mag es, über Steine zu gehen und dabei das Knirschen unter den Schuhen zu hören und zu spüren. Hier ist es einsam und ich begegne keiner Seele.

Weg zur Westküste
Blick auf den Lille Bælt

Ich bin gern hier. Lausche der Brandung, wenn die Wellen zwischen den Steinen zum erliegen kommen und das Geräusch sich unter mir durchzieht. Das zarte klacken der Steine, wenn das Wasser durch Sie hindurch rauscht und sie Millimeter für Millimeter mit ausdauernder Beständigkeit verrückt.

Steinstrand

Steine faszinieren mich. Sie und ihre unendlichen Möglichkeiten die sie bieten. Es ist die Kreativität, Geduld und Ausdauer. Die Vielfalt, die sie einem bieten können.

Steinmännchen
Weg zurück zum Hafen

Zurück am Abend kommt Leo, der urige Hafenmeister, mit seiner knatternden alten Mofa. Ein schräges tröten kündigt seine Hafenrundevan. Wie gewohnt geht er nun seine Runde und klopft die Segler mit seinem Stock aus ihren Schiffen um das Hafengeld zu kassieren. Ein kurzer Schnack am Steg, dann geht er weiter.

Leos Mofa
Hafenmeister Leo

Die Tage vergehen. Der Wind bleibt noch ein wenig. Erst über Nacht soll er langsam abnehmen.

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