Da ist es, dieses Gefühl. Der Anblick der offenen Weite. Das Glitzerwasser. Das Blau der See und des Himmels. Dazu der Wind in den Haaren, das flatternde T-Shirt. Erfrischende Gischt, die durch den Wind in die Plicht fliegt. Schwerelose Gedanken. Nichts was den Horizont einschränkt. Nichts, was die Schönheit stoppt. Das Pochen im Herzen ist grenzenlos. Unendlich schön. Leben. Liebe. Mit nichts vergleichbar.
Ja, ich will. Will hier sein. Will mein Boot spüren wie es durchs Wasser rauscht. Will es genießen eins zu sein mit diesem Element. Ein Element was uns heute freundlich gestimmt ist. Mit gefühlten zwölf Knoten auf Halbwindkurs gleitet Findus schwerelos den Lille Bælt hinauf. Eine leichte Strömung ist mit uns und so erreichen wir viel zu schnell die Nordspitze Ærøs.
Skjoldnæs liegt querab. Jetzt geht’s in die dänische Südsee. Kleine Etappen, kurze Schläge.
Im letzten Jahr fühlte sich die Südsee nicht frei an. Land zu allen Seiten. Eingeengt. Der Blick getrübt. Die Gedanken an den Ufern zerschellend. Lieblich ja, aber dennoch nicht wirklich frei.
Freiheit kann man erst spüren, wenn sie nicht mehr da ist. Das stimmt. Dem freien Willen beraubt, hinsegeln zu können, wohin es einen verschlägt. Das Gefühl, ausgegrenzt zu sein. Ein Verbot. Eine unüberwindbare Grenze. Im letzten Sommer fühlte ich mich hier in der dänischen Südsee nicht frei. Heute, nach all den Einschränkungen der letzten Wochen, ist es ein Geschenk hier sein zu können und zu dürfen.
Unser Zielhafen liegt mitten auf Ærø. Søby. Ein uns mehr als nur vertrauter Hafen. Ein guter Start ins dänische Terrain. Ein wenig Sicherheit in der unsicheren Lage. Doch wir wissen, hier sind wir willkommen. Nicht nur als Schleswig Holsteiner, auch als Freunde.
Das Wetter ändert sich. Wie angekündigt schieben sich dunkle Gewitterwolken über den kleinen Belt aus Richtung südwest über die Insel. Ein erstes Grummeln. Und dann Regen….
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